Mauerseglerschulen

   
 

Mauerseglerschulen
Natur ist vielfältig faszinierend. Wunderbar, wenn Begeisterung, Interesse und Empfindsamkeit für unsere natürliche Umwelt frühzeitig geweckt werden! Schulen können wirkungsvolle Kristallisationspunkte sein, um den Grundstein für ein lebenslanges Naturschutz-Engagement zu legen. Das Konzept „Mauerseglerschule" versteht sich als ein Weg, die unergründlich spannende Welt der Naturprozesse nachhaltig an Schulen zu vermitteln.
 

  Projektförderung
Diese Projekt wird durch die "Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz" gefördert

 

  Idee und Konzept
Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich Mauersegler effektiv und gezielt an Gebäuden ansiedeln (Methode ausführlich beschrieben von Erich Kaiser, Kronberg/Taunus). Besonders im städtischen Umfeld ist binnen ein bis zwei Jahren nach Anlockbeginn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der ersten Brut zu rechnen. Hat sich ein erstes Paar niedergelassen, so ist das meistens der Beginn eines kontinuierlichen Kolonieaufbaus. Die extreme Brutplatztreue von Mauerseglern bietet schon im frühen Stadium der Kolonie gute Möglichkeiten zur Beobachtung durch Infrarotkameras incl. integriertem Mikrofon, PC und Monitor. Mit Hilfe des PC können dann nach Belieben z.B. recht komplexe Beobachtungsdatenbanken aufgebaut und wissenschaftliche Langzeitstudien betrieben werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
 

 

 

  Kriterien für eine erfolgreiche Mauersegler-Neuansiedelung:

Bestehende Brutplätze im näheren Umfeld
Perfekt wäre: in der Umgebung brüten schon Mauersegler. Sie sollten am besten nicht mehr wie 200 Meter entfernt ihre Nester haben. Wenn man auf dem "platten Land" wohnt und die nächsten brütenden Segler befinden sich 6 Kilometer in der Kreisstadt, ist die Chance zur Neuansiedelung EXTREM gering und man sollte die Finger davon lassen. Aber selbst in einem kleinen Dorf brüten oft Mauersegler, beispielsweise im Kirchturm. Zuerst wäre also von einem fachkundigen Menschen zuverlässig zu klären, ob es brütende Mauersegler in der Umgebung gibt

Freier An-und Abflug, Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
Der Kasten sollte bei total freier An- und Abflugmöglichkeit mindestens 5 Meter hoch hängen können und NICHT der prallen Sonne ausgesetzt sein. Es sind jedoch auch Fälle bekannt, wo Mauersegler unter günstigen Bedingungen in Höhen von weniger wie 4 Metern brüten.
Aber: Je höher der Kasten hängt, desto besser. Die Nistgelegenheit darf allerdings auch nicht in einem engen Hinterhof in 10 Metern Höhe sein, in so einen Schlauch fliegen die schnellen Segler EXTREM ungern rein. Perfekt ist eine durchgehend gerade Häuserfront! Segler wollen im Brutbereich keine engen und gefährlichen Kurven fliegen muessen!

Gezieltes Anlocken von "wohnungssuchenden Jungseglern" mit CD
Man sollte per Zeitschaltuhr gesteuert beispielsweise von morgens 7.30 Uhr bis 9.00 Uhr und abends von ca. 19.30 Uhr bis 21 Uhr eine Mauersegler-CD abspielen, wobei die Lautsprecher im Idealfall direkt neben dem Nistkasten montiert sind. Da die fuer die Ansiedelung wichtigen 1 bis 2-jährigen Jungsegler am meisten angelockt werden und diese meist erst im 3 Jahr brüten können, muss man für die Anlockung ca. 2 - 3 Jahre veranschlagen.
Ich habe in der grossen Brutkolonie von Herrn Kaiser (Kronberg, Taunus) eigene Tonaufnahmen gemacht, die sehrsehr natürlich klingen. Im Gegensatz zu der Mauersegler-CD, die man kaufen kann, habe ich etliche Pausen zwischen den Rufen eingebaut, sodass auch das stundenlange Abspielen per CD nicht nervt. An der Grundschule lief meine CD über viele Wochen während der Schulzeit (auch bei geöffnetem Fenster) und es hat keinen gestört!

Leichte Erreichbarkeit (Wartung) des Kameranistkastens
Wir raten dringend davon ab, den Kasten an solchen Stellen zu montieren, wo man später nur noch mit Hilfe einer Feuerwehrleiter oder eines Hubsteigers hingelangen kann! Erfahrungsgemäß werden dadurch eventuell notwendige Reparaturen nicht mehr durchgeführt, weil der organisatorische Aufwand zum Komponententausch zu hoch ist.
Im Idealfall sollte der Kameranistkasten z.B. unterhalb eines Fensterbretts montiert sein oder mit einer einfachen Leiter ab- und aufgehängt werden können. Schulgebäude, wo das nicht möglich ist, sollten besser nicht an der Aktion teilnehmen!

 

 


 

 

 

 

 
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